Was Detlef Müller mit dem Papst gemeinsam hat…
Wohl dem, der solche Kunden hat. Wohl dem, der sich so kreativ einbringen und austoben darf. Ja, Detlef Müller ist ein Glückspilz, denn der Auftrag, das neue Museum von Villeroy & Boch maßgeblich mitgestalten zu dürfen, verdient einen Superlativ: grandios! Ja, so ist das Ergebnis, zu bestaunen am Stammsitz des weltberühmten Keramikherstellers in Mettlach.
Die Villeroy & Boch-Welt ist konzeptionell und ästhetisch ein Meisterwerk, ja mit weitem Abstand jetzt das schönste Museum Südwestdeutschlands. Die zwölf Euro Eintritt sind jeden Cent wert, bekommt der Besucher doch einen grandiosen Eindruck von der gigantischen Vielfalt der Produkte, die der Weltkonzern aus dem Saarland in seiner Firmengeschichte seit 1748 hervorgebracht hat. Doch erst jetzt, mit der Eröffnung des neuen Outletcenters und der Villeroy & Boch-Welt im gleichen historischen Gebäude, wird erstmals an einem Ort sichtbar gemacht, was dieses Unternehmen für Schätze geschaffen hat.
Damit diese auch angemessen präsentiert werden, hat auch das Team von Detlef Müller ganze Arbeit geleistet – sozusagen die ganze Palette der handwerklichen Schreinerkunst mit eingebracht. „SMS hat dort sehr vieles gemacht“, sagt der Chef des wohl größten Schreinerbetriebs im Saarland in aller Bescheidenheit. Und dann zählt er auf: „Das V&B-Logo außen am Eingang, das ganze Foyer, das Outletcenter komplett.“ Und im Museum die Themenfelder „In der Welt zu Hause“, den Milchladen und die Wunderkammer. Auch die Räume Erfolgsgeschichte, Atelier, „Dining & Lifestyle-Keramik erleben“ tragen die Handschrift von SMS, ebenso wie das „Outro“ und die Sonderausstellung. „Auch in der Badausstellung waren wir tätig und auch das Boardinghaus ist von SMS“, ergänzt Detlef Müller und bringt auf den Punkt, was nicht zu leugnen ist: „SMS ist einfach überall dabei.“
Zeit für einen Rundgang – der schnell zum Erlebnis wird. Man staunt nicht schlecht, als gleich die erste der unzähligen Vitrinen verrät, dass das luxuriöse Porzellan auf dem berühmtesten aller havarierten Luxusdampfer aus Mettlach stammt. Hat leider den Passagieren der Titanic auch kein Glück gebracht, hier im Museum aber kommt beim Betrachten der Platzteller die ganze Geschichte wieder hoch, die aus dem mit elf Oscars dekorierten Film von James Cameron mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio. Schluchz! Gleich daneben, ebenso wundervoll präsentiert, Tellerkunst für den historischen Orient-Express. Kein Vergleich zum schnöden Pappgeschirr, das die Deutsche Bahn heute in ihren Zugbistros reicht. Dann, der nächste Luxustellerfund, durch den sich doch tatsächlich eine direkte Verbindung von Papst Benedikt XVI. zu Detlef Müller, also vom Vatikan in Rom über Saarbrücken nach Mettlach, herstellen lässt. Wie schon gesagt: Wohl dem, der solche Kunden wie V&B hat.
Auch nicht schlecht: der kulinarische Porzellan-Oscar! Die Figur des französischen Starkochs Paul Bocuse ist eine Sonderanfertigung für den internationalen Kochwettbewerb Bocuse d’Or. Zu sehen in einer wunderschön gemachten Schreinervitrine am Eingang zum Museum. Auch dort: Puristische Tellerkreationen, die von „Die Schöne und das Biest“ inspiriert sind und eine Auftragsarbeit für Disneyland Paris waren. Alles unter dem Motto „Von Mettlach in die Welt“. Fliesen an Bord der Titanic, Badkeramik in luxuriösen Hotels wie dem Westin in der Hamburger Elbphilharmonie, speziell für Königshäuser angefertigte Geschirrserien: In der ganzen Welt prägen Produkte von Villeroy & Boch berühmte Gebäude, Kunst- und Kulturstätten, Hotels und Restaurants und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturgeschichte.
Das neue Museum von V&B ist eine echte Schatzkammer, ein Erlebnisort mit Bildungshintergrund, weil, ja weil er einfach gut konzipiert und gemacht ist. Wer etwa weiß, dass im Nordturm des Kölner Doms gotische Fliesenmuster „Made in Mettlach“ verlegt sind? Wohl nur Insider.
Einer der Höhepunkte erwartet die Museumsbesucher gleich nach dem Eingang: ein komplett nachgebildeter historischer Milchladen mit schönsten Porzellan- und Fliesenarbeiten – und jeder Menge Schreinerkunst aus Saarbrücken. Es ist wahrlich eine Augenweide, hier durchzuschlendern. Auf dem Erklärschild werden dann Details zum optischen Eindruck geboten: „Dieses nostalgische Ladenlokal mit Café im Stil der 1920er-Jahre vereint Kunstfertigkeit, Funktionalität, handwerkliche Perfektion und Liebe zum Detail: Insgesamt 15.000 teilweise aufwendig von Hand bemalte Fliesen rund um das Thema Milch zieren den gesamten Raum. Die kunstvolle Gestaltung greift die Tradition des historischen Ladenbaus um die 1890er- Jahre auf. Bereits damals überzeugten Fliesen mit ihren Gestaltungsmöglichkeiten und hoher Gebrauchsqualität.“
Danach wird es geheimnisvollschummrig. Beim Thema „Geheimrezeptur“ sind die Besucher zum Mitmachen eingeladen: „Mischen Sie die Rohstoffe im richtigen Verhältnis.“ Gerne doch! Hier erfährt der geneigte Besucher auch, dass Porzellan und Keramik aus nur wenigen, aber natürlichen, Rohstoffen bestehen. Diese werden bei Villeroy & Boch sorgfältig ausgewählt und mit viel Know-how und Erfahrung zu Produkten höchster Qualität weiterverarbeitet. „Unser Produktionsprozess ist komplex und kombiniert modernste Produktionsverfahren, handwerkliches Geschick und Leidenschaft.“
An anderer Stelle wird Einblick ins Labor gewährt – und man beginnt allmählich zu verstehen, wie hochkomplex der Weg von einer Designidee bis zur fertigen Tasse oder zum fertigen Teller ist: „Unsere Innovationsteams arbeiten ständig an neuen Ideen, um unsere Produkte weiterzuentwickeln und zu verbessern. Sie forschen an innovativen Oberflächen, wassersparenden Spültechnologien oder auch an neuen Produktionsverfahren.“ Denn bevor ein Produkt den Weg in unser Zuhause findet, wird es in zahlreichen Tests auf Herz und Nieren geprüft. Dabei wird auch mal kreativ um die Ecke gedacht. Wie? Das ist in einem interaktiven Quiz zu erfahren. Auch das lohnt sich.
Apropos: Mit am beeindruckendsten ist die riesige Bäderausstellung – mit riesigen Bildschirmen und voll vernetzten Badewannen. Schon mal das Badewasser per App wohltemperiert und programmiert? Nicht, dann wird es Zeit. Auch ein Waschtisch namens „Antao“ überzeugt durch seine filigranen Schreinerarbeiten: Sofort kommt der Impuls in einem hoch, das eigene Bad lieber heute als morgen mit den hier gezeigten Innovationen zu bestücken… Ein Museum wäre ja kein Museum, wenn es nicht die Moderne mit der Vergangenheit in Zusammenhang bringt. Das ist hier vorzüglich gelungen und man staunt nicht schlecht über das braungetönte Hippie-Bad aus den 1970er-Jahren – ein Statement seiner Zeit und Zeuge davon, dass das Moderne doch auch schnell aus der Zeit fallen kann. In der Museumssprache heißt das dann so: „1975 revolutioniert Villeroy & Boch gemeinsam mit dem Designer Luigi Colani das Badezimmer. Sie vereinen erstmals Funktionalität mit ehrgeiziger Ästhetik und verwandeln mit einer ganzheitlichen Badgestaltung einen funktionalen Raum in eine Wohlfühloase.“
Vom Bad in die „Schatzkammer“ sind es nur ein paar Schritte. Seit 1823 wird bei V&B eine umfangreiche Sammlung besonderer Objekte aufgebaut, gepflegt und ständig erweitert. Rund 30.000 Stücke wurden so zusammengetragen, die bis heute als wertvolle Inspirationsquelle dienen. Hier sieht man eine Auswahl einzigartiger Zeugen ihrer Zeit, die uns durch die europäischen Epochen führen und von historischen Meilensteinen in Industriegeschichte und Alltagskultur erzählen.
Was genau, bleibt dem Museumsbesucher vorbehalten, den nicht zuletzt die herausragenden Schreinerarbeiten in diesem Haus beeindrucken werden. Detlef Müller und seinem Team sei Dank!
Mehr Infos und Kontakt:
SMS Innenausbau GmbH, Geschaftsführer Detlef Müller
Am Felsbrunnen 2, 66119 Saarbrücken
Telefon 0681-948270
E-Mail: info(at)sms-saar.de
Internet: www.sms-saar.de | www.welt.villeroy-boch.com