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„Charly“ Hodapp sagt leise Servus

Nach 50 Jahren Mitgliedschaft in der Schreinerinnung des Saarlandes und zehn Jahren an der Spitze des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar rudert Karl Friedrich „Charly“ Hodapp in den wohl verdienten Ruhestand.

Bildnachweise: HKH Saar & inplan-media

Wenn der oberste Schreiner des Saarlandes den Staffelstab weiterreicht und sich in die Rente verabschiedet, lohnt es sich schon mal, nachzuhören, wie seine persönliche Berufs- und Funktionärs-Bilanz aussieht. Also, „Charly“, gibt es etwas, auf das Du besonders stolz bist in den zehn Jahren an der Spitze des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar? „Persönlich macht mich mein 50-jähriges Jubiläum in der Schreinerinnung des Saarlandes schon ein wenig stolz“, sagt der 67-Jährige und verweist – mit Recht – darauf, dass das nur die wenigsten der Kollegen erreichen.

„Aber jetzt“, sagt er, „ist es auch mal gut. Ich bin raus und kann auch loslassen“. Schließlich gebe es noch andere Dinge zu erleben. Dass er loslassen kann und will, hat der langjährige Landesinnungsmeister der Schreiner nach der erfolgreichen Übergabe seines Betriebs an Schreinermeister, Holztechniker und Geschäftsführer Hannes Seidel (Hodapp: „Der könnte einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen.“) bewiesen. „Ich helfe noch immer, wo ich kann, wenn mich aber keiner fragt, weiß ich mich auch anderweitig zu beschäftigen.“

Dann hat er auch Zeit zurückzublicken – auf Gutes und weniger Gelungenes. Da kommt sofort eine Geschichte in Erinnerung – bitterernst, aber mit typischem Hodapp-Humor rübergebracht – die vor ein paar Jahren ein echtes Ärgernis war und teilweise noch immer ist: Dumpingpreise! Soll heißen, Kollegen machen Kunden Angebote, die nicht realistisch und damit nicht rentabel sein können, nur um kurzfristig an einen Auftrag zu kommen – und damit sich selbst und vor allem auch den Kollegen schaden.

Ein echtes Ärgernis für jeden klardenkenden Wohnhandwerker. So ganz trocken, eben typisch Charly, hat er am Rande einer Veranstaltung über künstliche Intelligenz fallen lassen, dass manche Kollegen eher eine gute Portion „natürliche Intelligenz“ gebrauchen könnten. Die Lacher, klar, hat er da mal wieder auf seiner Seite.

Als größten Fortschritt seiner Amtszeit sieht er übrigens die sehr, sehr gelungene Modernisierung der Schreinerlehrwerkstatt in Saarbrücken-Von der Heydt, auf die man „echt stolz“ sein könne. Auch die Konsolidierung der Verbandsfinanzen („Gute Kassenlage“) schreibt er sich mit auf seine Funktionärs-Fahne, was konkret bedeuten soll, dass er und Verbandsgeschäftsführer Michael Peter ruhigen Gewissens in den (Un-)Ruhestand gleiten können. Für Karl Friedrich Hodapp wartet ein neues Leben. Wie sagt er so schön: „Schließlich hab’ ich noch eine Frau!“ Mit ihr möchte er viel reisen, nach Sylt, an den Wörthersee, um nur zwei Ziele zu nennen.

Und dann wäre da ja noch das Großhobby Rudern, mit dem sich der agile Schreiner-Pensionär seit Jahrzehnten fit hält – und es weiter tun möchte. Nur, dass zusätzlich zu den üblichen Aktivitäten an der Saar, beim Ruder-Club Saarbrücken jetzt noch zusätzliche Aufgaben auf ihn warten. Alles natürlich selbst gewählt, alles selbstredend freiwillig. So sagt er – nur halb im Scherz – dass er jetzt immer öfter als Hausmeister das Anwesen des Ruder-Clubs in Saarbrücken-St. Arnual in Schuss hält.

Und, dass er jetzt immer dienstags mit einem Kumpel zusammen dort kocht – für die Mitglieder oder auch mal für die Teilnehmer einer Bezirksinnungsversammlung der Schreiner, wie erst kürzlich geschehen.

Es ist keine Frage, Karl Friedrich Hodapp ist ein Macher – durch und durch. Und genau deshalb ärgert ihn, „dass Schreinerbetriebe in Bürokratie zu ersticken drohen. Die ganzen Ausschreibungen, das Lieferkettengesetz, Basel 4 und was nicht noch alles…“ Das passt ihm nicht. Auch nicht, „dass es viel zu wenig Schreiner für viel zu viel Arbeit gibt“. In diesem Zusammenhang blickt er gerne auf seinen sehr frühen persönlichen Karriere-Höhepunkt zurück, der ihm immer noch in guter Erinnerung ist, der ihn anstachelt, junge Menschen für den Schreinerberuf zu begeistern: „Meine Lehre habe ich als Landesbester abgeschlossen und bin beim Bundeswettbewerb damals Dritter geworden.“ So einen Erfolg für das kleine Saarland gab es eher selten – davor und danach. Darauf ist er zu Recht noch heute stolz.

Weniger rühmlich sind für den meist gut Gelaunten die Zustände bei der Handwerkskammer des Saarlandes, die ihm „auf der Seele brennen“, wie er sagt. Kein Wunder, steht die HWK in schlechtem Licht da, ist das für das gesamte Handwerk kein Ruhmesblatt – und vor allem nicht die richtige Werbebotschaft an junge Menschen, sich im Handwerk zu verwirklichen.

Und eben dieser Nachwuchs – also die Zukunft des Wohnhandwerks – fehlt an allen Ecken und Enden. „Charly“ Hodapp feuert in diesem Zusammenhang ein Stakkato an Argumenten und Hinweise auf Fehlentwicklungen ab, warum es bislang in Sachen Nachwuchsgewinnung nicht so läuft wie erhofft. Es sind vor allem politisch gewollte Fehlanreize und gesellschaftliche Kurzsichtigkeiten, die dazu führen, dass die akademische Bildung immer mehr Gewicht bekommt – zu Lasten des Handwerks („was nicht sein kann und nicht sein darf“). Soll heißen, er hat zwar schon viel geschafft, aber eben längst noch nicht alles. Da muss dann wohl sein Nachfolger Kärrnerarbeit leisten. Karl Friedrich Hodapp wünscht ihm viel Erfolg…