Chef-Herzen schlagen gestresster
Ein voller Erfolg“, so lautet das Fazit von Michael Peter, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Holz und Kunststoff Saar e. V., zum 1. Gesundheitstag im saarländischen Schreinerhandwerk. Zusammen mit dem Gesundheitsberater-Team der Krankenkasse IKK Südwest und weiteren Partnern wie der Werksarztzentrum Saar GmbH (WAZ), vertreten durch Dr. Volker Christmann, der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), vertreten durch Martin Weiskopf und Thomas Schäfer, und dem Arbeitsschutz-Ingenieur Klaus Klöppel wurden am 31. Mai über 100 Mitarbeiter aus 25 saarländischen holzverarbeitenden Betrieben zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement geschult oder auch direkt vor Ort arbeitsmedizinisch untersucht. Die überbetriebliche Lehrwerkstatt in Saarbrücken-Von der Heydt bot dafür das optimale Umfeld.
Gegen 9 Uhr rollten die ersten Lieferwagen auf den Parkplatz – mit Kennzeichen von Merzig, über St. Wendel, Homburg und Saarlouis bis Saarbrü- cken war praktisch das ganze Saarland vertreten. Die Mitarbeiter der einzelnen Betriebe erwartete in einem jeweils zweistündigen Veranstaltungsblock das volle Gesundheitsprogramm: Vorträge im Schulungsraum zum „Heben und Tragen von Lasten“, „Hautschutz“ oder zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, aber auch persönliche GesundheitsChecks der Wirbelsäule oder des Herzens. Wichtig war für viele auch die alle zwei Jahre anstehende G-20-Gehörvorsorgeuntersuchung. Hier boten Mitarbeiterinnen des Werksarztzentrums Saar GmbH die vorgeschriebenen Audiometrietests an, angeführt vom Arbeitsmediziner und WAZLeiter Dr. Volker Christmann. Zum Thema Hautschutz konnten nicht nur die Mitarbeiter der BGHM mit ihrem sprichwörtlich „erleuchtenden“ Fluoreszenztest zur Salbenverteilung auf den Händen etwas beitragen, auch Ingo Volz von der Firma CWS-boco Deutschland GmbH stellte Produkte zu professionellen Waschraumhygienelösungen vor.
Modell AMSB stärkt betriebsnahe Betreuung
Ohne großen räumlichen oder zeitlichen Aufwand verläuft der IKK Südwest-Check zur Herzfitness, dem sich viele an diesem Tag unterzogen. Mittels vier Elektroden an Hand- und Fuß- gelenken und zweiminütigem ruhigem Sitzen ermittelten die Gesundheitsberater der IKK Südwest, wie gestresst der Besitzer des jeweils geprüften Herzens ist. Der Test mit dem „CardioScan“ brachte an den Tag, dass ChefHerzen offenbar gestresster schlagen als die der Mitarbeiter. Wen wundert’s, schließlich tragen sie die Verantwortung für Mensch und Betrieb. Dieser Test fungiert als eine erste Einschätzung der Herzfunktion, im anschlie- ßenden Beratungsgespräch wird, wenn nötig, ein Besuch beim Arzt zur weiteren Abklärung empfohlen. Ebenfalls von der IKK Südwest angeboten: der Wirbelsäulencheck mit der „SpinalMouse“. Mit diesem digitalen Messgerät fährt der Gesundheitsberater jeden Dornfortsatz der Wirbelsäule ab und erfasst damit beginnende Probleme an unserem natürlichen Stützkorsett.
Beide Angebote sind Bestandteile des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), in dem die IKK Südwest Unternehmen schult, die kein eigenes BGM organisieren können. Das BGM der IKK Südwest liefert von der Analyse über die Beratung bis zum Coaching maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichen Betriebe. Neben diesen Angeboten hatte das Team der IKK Südwest auch noch Spaß im Gepäck. Für jeden Teilnehmer gab‘s von den IKK Südwest-Bezirksleitern Michael Thielen und Alexander Effnert ein EM-Trikot, das beim Public Viewing der Fußball-Europameisterschaft mit Freunden oder daheim vor dem Fernseher getragen werden kann, um die deutsche Nationalelf im angemessenen Outfit zu unterstützen.
Die Verabschiedung des Präventionsgesetzes hat auf Bundesebene die Weichen dafür gestellt, dass verschiedene Träger stärker zusammenarbeiten können und Gesundheitsförderung vor Ort dort betreiben, wo Menschen leben, lernen und arbeiten.
Wiederholung des Gesundheitstages sehr erwünscht
Ein Schwerpunkt ist die Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention im Betrieb, speziell in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Da die in der Region betreuten Betriebe von ihrer Struktur überwiegend Klein- und Kleinstbetriebe sind, haben sie aufgrund ihrer Größe oft nicht die Möglichkeiten, ein betriebsinternes Gesundheitsmanagement aufzubauen. Der Gesundheitstag bot daher genau dieser Zielgruppe vielfältige Anregungen, das eigene BGM mit Unterstützung von außen – unter anderem auch der IKK Südwest – zu planen und umzusetzen. Dieses neue Konzept interessierte auch Gewerbeinspektorin Eva Masuch aus der Abteilung Arbeitsschutz des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Bei einem Rundgang mit Michael Peter ließ sie sich das Programm in der Lehrwerkstatt vorstellen und war von der Vielfalt der Angebote an den verschiedenen Ständen und in den Schulungsräumen angetan.
Die Kooperationspartner des 1. Gesundheitstages im saarländischen Schreinerhandwerk waren sich abschließend einig: Diese Veranstaltung wird wiederholt! Sowohl Michael Peter als auch das Team der IKK Südwest und die Partner des Arbeitsschutzes zeigten sich erfreut über den großen Andrang und das Interesse der Mitarbeiter, die sich eng getaktet bis 17 Uhr zu den verschiedenen Untersuchungen und speziellen Fitness-Checks angemeldet hatten. Im Rahmen ihrer strategischen Allianz zur Mitarbeitergesundheit in den Mitgliedsbetrieben wollen Innung und IKK Südwest auch weiterhin aufeinander abgestimmte Leistungen für die Betriebe und Beschäftigten erbringen, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit der betrieblichen Gesundheitsförderung zu schärfen.